Das geringe Angebot an 25-Stunden-Betreuungsplätzen
vor allem in Großstadt-Kitas erklärt sich weniger durch den fehlenden
Willen der Träger als vielmehr durch den Bedarf der Eltern. 25
Stunden pro Woche reichen in vielen Fällen nicht mehr aus, um das
Familieneinkommen zu sichern. Das gilt erst recht für die
Alleinerziehenden in hochpreisigen Ballungsräumen. Häufig allerdings
drängen Kita-Träger die Eltern aus pädagogischen Gründen zu längeren
Betreuungszeiten. Kitas bieten eine Über-Mittag-Versorgung mit festen
Essens- und Schlafzeiten: Kinder, die um 13 Uhr aus dem Kindergarten
abgeholt werden, lassen sich da nur schwer in den Tagesrhythmus der
Einrichtung integrieren. Längere Betreuungszeiten erleichtern die
Arbeit mit der Gruppe. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz darf
aber nicht de facto in die Verpflichtung zu einer
45-Stunden-Betreuung für Kleinkinder münden.
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