Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Kriminalitätsstatistik NRW

Der beachtliche Rückgang von 96.000 Straftaten
in NRW innerhalb eines Jahres – er ist der SPD zu verdanken. Das
meint zumindest der frühere Landesjustizminister Thomas Kutschaty,
der die Entwicklung als Ergebnis »langfristig angelegter Maßnahmen«
der früheren rot-grünen Regierung beschreibt. Oder war es doch ein
Erfolg des neuen schwarz-gelben Kabinetts? »Die
Null-Toleranz-Strategie der neuen NRW-Innenpolitik trägt erste
Früchte!«, frohlockte der Paderborner CDU-Landtagsabgeordnete Daniel
Sieveke. Und die Polizei? Sie sieht den Schlüssel zum Erfolg in einer
»veränderten Einsatzstrategie« und darin, dass Wohnungseinbrüche
jetzt mit mindestens einem Jahr Haft bedroht sind. Tatsächlich steht
nur eines fest: Die Zahl der Straftaten ist gesunken, weil weniger
Taten begangen wurden. Warum – das kann niemand seriös beantworten.
Wer auch immer jetzt den Rückgang für sich reklamiert, muss wissen:
In ein, zwei Jahren kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Und
dann stehen die selbsternannten Helden von heute ziemlich bedeppert
da.

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Andreas Kolesch
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