Der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth hält
den konservativen »Berliner Kreis« in der Union, der im August ein
Manifest vorstellen will, für wenig einflussreich. »Die Konservativen
haben in der Partei nur noch wenig Macht«, sagte er dem Bielefelder
WESTFALEN-BLATT (Samstagsausgabe). Es gebe kaum noch einflussreiche
Persönlichkeiten, wie das früher etwa bei Alfred Dregger der Fall
gewesen sei. »Die meisten Mitglieder im –Berliner Kreis– haben ihr
politisches Leben hinter sich«, betont er. Es sei nicht das blühende
Leben der CDU, das dort stattfinde.
Dennoch brauche die CDU die »Konservativen dringend«. »Besonders,
weil Angela Merkel eine liberale Politikerin ist, die besser im
Gewinnen neuer Wählerschichten ist als im Halten der alten«, sagte er
dem WESTFALEN-BLATT. Es gebe aber immer weniger konservative Wähler.
»Daher darf sich die CDU keinesfalls nur auf diese stürzen. Dann wäre
sie zu einer Minderheitenpartei verdammt.«
Trotz des angekündigten Anti-Merkel-Kurses habe »Angela Merkel
keine Angst vor den Konservativen«. »Dafür sind sie der Partei
gegenüber viel zu loyal«, sagt er dem WESTFALEN-BLATT.
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