Westfalenpost: Kommentar zu Netzwerk/Mehr als nur Blablabla/Initiative „Mitten in Westfalen“ gegründet

Am Anfang steht eine gesunde Portion Skepsis.
Gestern hat sich der Initiativkreis „Mitten in Westfalen“ gegründet.
Die Bezirksregierung in Arnsberg und der Unternehmensverband
Westfalen-Mitte wollen Grenzen überwinden und neue Allianzen
organisieren. Warum die Skepsis? Wir kennen sie alle, diese Netzwerke
und Bündnisse aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung.
Seit Jahren sprießen sie aus dem Boden. Und sie wollen alle das eine:
Interessen bündeln und Synergien erzielen. Nicht selten sind die
Zusammenschlüsse das Papier nicht wert. Sie dümpeln nach der Gründung
vor sich hin, verkommen zu ritualisierten Zusammenkünften. Einmal im
Jahr klopfen sich alle auf die Schulter, verkünden ihre Botschaft und
gehen wieder auseinander. Heiße Luft für die Bühne, die schnell
verdampft. Was fehlt? Es fehlen in der Regel die Antreiber, die das
gemeinsame Ansinnen voran bringen. Jeder wartet auf den anderen.
Folge: Nichts passiert. Die Schubkraft diverser Initiativen steht und
fällt mit den handelnden Personen. Regierungspräsident Gerd
Bollermann und der Unternehmer Egbert Neuhaus schieben kräftig. Für
Vorschusslorbeeren ist es zu früh, aber der erste Auftritt lässt
Gutes hoffen. Das Duo und seine fünfzig Mitstreiter der ersten Stunde
werden dafür sorgen, dass das Scharnier zwischen Südwestfalen und
Ruhrgebiet ordentlich geschmiert wird. So der erste Eindruck. Es
bleibt nicht beim Blablabla. Erste konkrete Projekte sind
eingestielt. Am Ende steht eine gesunde Portion Optimismus.

Von Joachim Karpa

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