Der letzte Akt des Dramas um die Costa Concordia ist
vordergründig eine bewundernswerte Ingenieursleistung. Ein
havariertes, riesiges Kreuzfahrtschiff aufzurichten und mit Hilfe von
Schwimmkästen anzuheben, um es dann zum Verschrotten in einen
hunderte Seemeilen entfernten Hafen zu schleppen – das hat es in der
Geschichte der Seefahrt so noch nicht gegeben.
Aber darauf sollte sich die Betrachtung nicht beschränken. Es gilt
jetzt, sich nicht allein auf die Zahlen zu konzentrieren – wie hoch
ist der Schaden, was zahlt die Versicherung, wie gefährdet ist die
Umwelt rund um die Insel Giglio wirklich?
Es muss an dieser Stelle auch noch einmal von Schuld und
Verantwortung gesprochen werden – ein verhängnisvolles Schicksal war
es jedenfalls nicht, das zum qualvollen Tod der 32 Passagiere geführt
hat, die einfach nur ihren Urlaub auf einem der sichersten
Verkehrsmittel unserer Zeit genießen wollten.
Sondern das Treffen falscher Entscheidungen, Leichtsinn,
Unterlassen – das Gegenteil dessen, was eine verantwortungsvolle
Schiffsführung hätten tun müssen. Hohe Strafen können unserem
Gerechtigkeitsempfinden Genüge tun. Aber sie können die Toten nicht
wieder lebendig machen.
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