Fangen wir mit der guten Nachricht an: Die
Konsequenz, mit der NRW-Umweltminister Johannes Remmel sich um die
Aufarbeitung der Legionellen-Katastrophe von Warstein kümmert, ist
aller Ehren wert. Nachdem die Landesregierung im vergangenen Sommer
die Warsteiner und den Landkreis mit dem lebensgefährlichen Problem
wochenlang alleine ließ, hat Remmel durchgegriffen und die Aufklärung
an sich gezogen. Das erwartete man eigentlich auch von der
Gesundheitsministerin, die aber das Thema offenkundig nicht richtig
ernst nahm. Erst als durch Recherchen unserer Zeitung die Kläranlage
als Brutstätte der Keime in den Fokus rückte, reagierte Düsseldorf.
Genauer: Remmel. Dann käme noch die schlechte Nachricht: Geklärt ist
– in des Wortes doppelter Bedeutung – noch gar nichts. Es wird mit
Millionenaufwand derzeit allenfalls das Symptom bekämpft, so dass
eine Wiederholung der Krise auch bei hohen Außentemperaturen
mutmaßlich ausgeschlossen werden kann. Vielleicht ist das, was in
Warstein geschehen ist und viel menschliches Leid ausgelöst hat,
sogar von so grundsätzlicher Bedeutung, dass sich auch der
Bundesgesundheitsminister darum kümmern sollte. Die Warsteiner haben
lange genug erleben müssen, dass sich für ihre existenziellen Sorgen
nur wenige interessieren.
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