Wie realistisch ist eine Rückkehr der Rohingya? / Vereinbarung zwischen Myanmar und Bangladesch wirft bei Hilfsorganisationen mehr Fragen als Antworten auf

In der vergangenen Woche hatten die Regierungen von
Bangladesch und Myanmar eine Vereinbarung unterzeichnet, laut der die
Rohingya-Flüchtlinge nach Myanmar zurückkehren sollen. Wie das
konkret aussehen soll, wirft bei den Hilfsorganisationen im Bündnis
„Aktion Deutschland Hilft“ Fragen auf.

An eine Rückkehr in zwei Monaten, wie von der Regierung
Bangladeschs und Myanmars vereinbart, zweifeln Mitarbeiter von
Hilfsorganisationen. „Wir stellen uns in Bangladesch auf eine
längerfristige Hilfe ein, die deutlich bis ins nächste Jahr reichen
wird“, sagt Frank Brenda, Nothilfe-Koordinator bei ADRA. Selbst wenn
einige der Flüchtlinge zurückkehren wollen, bleibt fraglich, wie die
Hilfe in Myanmar aussehen soll: Viele Flüchtlinge wissen nicht, wohin
sie zurückkehren sollen. Sie berichten, dass ihre Dörfer
niedergebrannt wurden, sie keine Papiere haben. Zu dem betroffenen
Staat Rakhine haben Hilfsorganisationen zudem keinen Zugang, sie
können die Menschen dort weder mit Trinkwasser, Lebensmitteln,
Hygieneartikeln noch mit Baumaterial versorgen.

„Was auch immer die Zukunft in Myanmar bringen wird, unsere
Hilfsorganisationen werden die Rohingya nicht allein lassen und ihnen
in dieser humanitären Krisensituation beistehen“, betont Manuela
Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“.
„Doch wir müssen Zugang erhalten, um Hilfe leisten zu können.“

Noch immer treffen täglich 2000 Flüchtlinge in Bangladesch ein,
mehr als jeder zweite von ihnen ist unter 18 Jahre. Seit 25. August
haben mehr als 622.000 Menschen Schutz im Nachbarland gesucht. Was
sie berichten, ist kaum in Worte zu fassen: Angehörige wurden
ermordet, das Vieh gestohlen, Felder und Dörfer zerstört. „Angesichts
der vielen geflüchteten Menschen und den täglich neu dazukommenden
Flüchtlingen ist die gesamte Bandbreite von humanitären
Hilfsmaßnahmen notwendig“, sagt ASB-Nothilfe-Koordinator Florian
Hauke. Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“
verteilen unter anderem lebensrettende Medikamente, Trinkwasser,
Lebensmittel, Decken, Planen und Zelte. Sie betreuen die Flüchtlinge
psychosozial und bieten medizinische Versorgung in
Gesundheitsstationen.

Gerne vermittelt „Aktion Deutschland Hilft“ deutschsprachige
Interviewpartner, die sich derzeit in Bangladesch befinden. Bitte
kontaktieren Sie die Pressestelle unter 0228/242 92 222 oder
presse@aktion-deutschland-hilft.de

Eine Bildauswahl finden Sie unter:
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