Initialzündung: 400 Päckchen für indische Waisenkinder von 400 Schülern aus Deutschland
Nachdem eine Schülerin auf das Schicksal der Kinder im Waisenhaus St. Catherine“s Home in Andheri bei Mumbai aufmerksam wurde, startete Rosi Gollmann 1959 mit ihren Kölner Berufsschülerinnen und -schülern, mit Freunden und Bekannten die erste Hilfsaktion. Nach Absprache mit Schwester Anna Huberta, der damaligen Leiterin des Waisenhauses, brachten 400 Schülerinnen und Schüler für 400 Heimkinder ein eigenes Weihnachtspäckchen mit dringend benötigten Toilettenartikeln auf den Weg nach Indien.
Unbeschreiblich seien die Freude und Dankbarkeit bei den Kindern gewesen, erinnert sich Rosi Gollmann. „Ein kleines Mädchen hatte nach dem ersten Gebrauch der bisher unbekannten Seife erklärt: „Die brauche ich nicht jeden Tag, denn dann wird sie immer kleiner.““ Im folgenden Jahr wurden zu Weihnachten Päckchen mit Buntstiften und Malblocks für die Kleinen sowie Schreibstifte und Schulhefte für die Großen nach Andheri geschickt. Im dritten Jahr waren es Taschentücher und andere Hygieneartikel, die in die Weihnachtspäckchen hineinkamen. Über diese Aktionen hinaus wurden auch schon Sachspenden (z.B. Babywäsche, Medikamente) sowie Geldspenden gesammelt. Immer enger wurde der Kontakt mit dem St. Catherine“s Home.
Viel erreicht in mehr als 55 Jahren
In den nachfolgenden Jahrzehnten hat sich die ANDHERI HILFE immer neuen Herausforderungen gestellt. „Wenn die Menschen in den Dörfern, in den Slums, selbst
bereit sind für einen nachhaltigen Entwicklungsprozess; wenn es gleichermaßen engagierte wie kompetente und vertrauenswürdige Partnerorganisationen vor Ort gibt und dazu die finanzielle Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender, dann sind wir jederzeit bereit, neue Herausforderungen anzunehmen“, unterstreicht Elvira Greiner, 1. Vorsitzende der ANDHERI HILFE seit 20 Jahren und seit 40 Jahren Mitarbeiterin der ANDHERI HILFE, das Engagement.
In über fünf Jahrzehnten hat die ANDHERI HILFE Millionen Frauen eine Chance gegeben, ihre Potenziale zu erkennen und zu entwickeln. Vielen Zehntausenden von Familien konnte die zivilgesellschaftliche Organisation mit Sitz in Bonn gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen durch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz ein Überleben in der Heimat ermöglichen. Hunderttausende Kinder konnten mithilfe der Spenderinnen und Spender und dem Know-how der Partnerorgansiationen aus der Kinderarbeit befreit werden. Es konnten ihnen Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten eröffnet werden. „Darauf blicken wir, unser 16köpfiges Team, mit unseren Kollegen in Indien und Bangladesch, unseren Partnerorganisationen und mit unseren unzähligen, engagierten Ehrenamtlichen, heute mit Stolz und Freude“, so die 1. Vorsitzende Elvira Greiner.
Immer auf Augenhöhe und MIT den Ärmsten
Inzwischen fördert die ANDHERI HILFE drei Projekte mit den Musahar, den Allerärmsten im Norden Indiens. Auch im größten Flüchtlingslager der Welt, im Südosten von Bangladesch, in dem schätzungsweise eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben, ist die Organisation tätig. Bereits im ersten Jahr konnten mehr als 40.000 Kinder augenmedizinisch versorgt werden, von der Brille bis zur Augen-Operation.
„Immer steht der Mensch in Not im Mittelpunkt. Immer geht es um Hilfe zur Selbsthilfe auf dem Weg in eine menschenwürdige Zukunft“, beschreibt Elvira Greiner den entwicklungspolitischen Ansatz der ANDHERI HILFE. „Und dieser Grundstein wurde vor über 55 Jahren bereits gelegt.“
Unsere ausführliche Chronik finden Sie unter: www.andheri-hilfe.de/informieren/wer-wir-sind/chronik-andheri-hilfe/
Weitere Fotos bitte anfordern unter cornelia.hansen@andheri-hilfe.org.
Bildunterschrift: Der Briefbote bringt die ersten Päckchen ins St. Catherine s Home in Andheri – der Ort, an dem unsere erste Hilfskation ankam.
Bildunterschrift: Erster Besuch Rosi Gollmanns in Andheri
Bildunterschrift: Rosi Gollmann, Gründerin, und Elvira Greiner, 1. Vorsitzende der ANDHERI HILFE.