„Modediagnose Burn-out“ / Experte mahnt mehr Zurückhaltung mit medikamentöser Behandlung an

„Ich halte Burn-out für eine Modediagnose“,
sagt der Gesundheits-Versorgungsforscher Professor Norbert Schmacke
vom Institut für Public Health der Universität Bremen in der
„Apotheken Umschau“. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass schwere
seelische Erkrankungen in den vergangenen Jahren dramatisch
zugenommen hätten. „Menschen lernen langsam, über seelische Störungen
und Erkrankungen zu reden und sich behandeln zu lassen. Das war bei
unseren Eltern noch anders – sie haben sich darüber ausgeschwiegen“,
so Schmacke. Beim Burn-out sollten jedoch nicht gleich Medikamente
verordnet werden, es sei denn, es stecke eine behandlungsbedürftige
Depression dahinter. Die Zunahme der Verschreibungen von
Antidepressiva sehe er kritisch. Wenn insgesamt bei psychischen
Leiden häufiger krankgeschrieben werde, sie dies aber eine
„begrüßenswerte Enttabuisierung“, so Schmacke.

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