Den Pädagogen graust diese Vorstellung: Schulkinder,
die simsen statt spielen, die stumm aufs Handy starren, die in
virtuelle Welten abtauchen. Das muss doch eigentlich verboten werden,
oder? Das ist ja noch viel schlimmer als das, was früher verboten
war: toben, schreien, raufen. Die Jugend von heute ist seltsam.
Seltsamer noch als die von gestern. Ihre Art zu kommunizieren
erscheint Älteren suspekt. Ihre Werkzeuge sind neu und kompliziert.
Schwer zu durchschauen von Menschen, die das Telefon mit Wählscheibe
kennengelernt haben. Selbst für die Kanzlerin ist das Internet
Neuland. Wie also soll man begreifen, was diese Kinder umtreibt?
Handyverbote sind leider auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Wer
glaubt, damit Kindern etwas abgewöhnen, sie sozusagen in Kinder von
gestern verwandeln zu können, der irrt. Schule soll auf die Zukunft
vorbereiten. Moderne Medien gehören dazu. Wir sollten Schülern den
guten Umgang damit beibringen und nicht den Verzicht darauf.
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