Die Schreibmaschine im Anschlag wehrt sich der
NSA-Untersuchungsausschuss gegen mögliche Abhörattacken von
Nachrichtendiensten aller Art. Ein schräges Bild. Das hört sich an
wie aus einer anderen Zeit. Auf Hohn und Spott, das Spektrum reicht
von lächerlich bis absurd, muss der Ausschussvorsitzende Patrick
Sensburg nach seinen Äußerungen nicht lange warten. Das überrascht
nicht. Ein mechanisches Gerät aus dem Museum zum Verfassen von Texten
als Antwort auf die Bespitzelung und Überwachung lädt beim flinken
Spielen der Finger auf dem Smartphone zu spitzen Bemerkungen ein.
Ob es am Ende das Klappern der Schreibmaschine ist oder es
gemeinsame Spaziergänge im Park sind, um streng geheime und
vertrauliche Informationen zu überbringen, sei dahin gestellt. Eines
zeigt die Debatte: Längst ist die Ernüchterung über die Chancen, den
unheimlichen Hunger der Geheimdienste zu bremsen, eingetreten. Ihre
Gier ist unersättlich. Kraken mit immer mehr Armen. Mit Recht und
Gesetz haben sie nichts am Hut. So sammelt die NSA, größter
Auslandsgeheimdienst der USA, mit ihren in ganz Deutschland
vertretenen Horchposten alles. Sie hört ab, sie liest mit.
Flächendeckend. Der Bundesnachrichtendienst hilft, profitiert – und
schweigt.
Die Ausweisung eines CIA-Vertreters, stellvertretend für alle
US-Spione im Land, ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für das
aufgeregte Volk. Pure Kosmetik. Die Besinnung auf die Schreibmaschine
ist ein Hilferuf für mehr Unterstützung, vertraulich kommunizieren zu
können – im Bundestag wie im Privatleben. Denn die Botschaft „Die
Daten im digitalen Netz sind sicher“ verbreitet niemand. Sicher in
anderen Händen. Oder?
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