Hannelore Kraft beugt vor – so ließe sich das
Kernprojekt der Ministerpräsidentin überschreiben. Politisch
angreifbar ist es kaum. Wer wollte etwas dagegen sagen, dass in den
Städten benachteiligte Familien unterstützt, Hilfsangebote vernetzt
und Strukturen geschaffen werden, die soziale Defizite früher
erkennen und bestenfalls beheben? Eigentlich ist der Gedanke der
Prävention so selbstverständlich, dass man sich fragt, warum er so
lange vernachlässigt wurde. Anders als bei den umstrittenen
Milliarden-Investitionen von Rot-Grün in gebührenfreie Unis oder
Gratis-Kitas kostet „Kein Kind zurücklassen“ wenig Geld. Ob es Erfolg
hat oder nicht, mit dieser Bewertung muss man nach gut zwei Jahren
noch vorsichtig sein. Fraglich ist auch, ob die „Präventionsrendite“
je in Euro und Cent messbar sein wird. Aber der Versuch lohnt sich,
wenn Kinder in Nordrhein-Westfalen die Chance bekommen, die sie
verdienen.
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