Die Deutschen wollen ihr Leben im Griff haben – und
ihren Tod. Sie möchten selbst entscheiden, wann und wie sie ihr Leben
beenden. Viele wünschen sich seriöse Sterbehilfevereine, viele
möchten, dass ein Arzt ihnen bei der Selbsttötung hilft, wenn sie
unheilbar krank sind und nicht auf das Sterben warten wollen. Viele
misstrauen auch den Versprechen auf eine gute Palliativ-Versorgung –
und nicht jeder will zum Sterben ins Hospiz, egal wie gut die Häuser
eines Tages ausgestattet sein mögen. Die Politik sollte diese Wünsche
ernst nehmen. Was nicht heißt, dass sie alle erfüllen muss. Doch sie
sollte zumindest eine Antwort finden auf die Frage nach der
Selbstbestimmung und auf die Angst vor Fremdbestimmung am Lebensende.
Darum muss es gehen in den nächsten Monaten bis zur Entscheidung über
die Sterbehilfe. Sonst gibt es zwar ein paar neue Verbote, ansonsten
aber bleiben die alten Ängste.
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