Westfalen-Blatt: Polizeigewerkschafter Wendt zu den Vorschlägen, die Mindeststrafe für Einbrecher zu erhöhen: „Erstmal müssen sie gefasst werden!“

Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen
Polizeigewerkschaft (DPolG), sagte dem WESTFALEN-BLATT, Ziel des
Staates müsse in erster Linie sein, Einbrüche zu verhindern. Erst
danach könne es um die Frage der Mindeststrafe gehen. „Man darf ja
nicht vergessen, dass nur zwei Prozent aller Einbrüche eine
Verurteilung nach sich ziehen. Die anderen Einbrecher bleiben
unbehelligt. Denen ist die Mindeststrafe egal.“ Täter, die man
verurteilen wolle, müsse man erst einmal fassen. Es sei deshalb
wichtig, mehr Polizisten auf die Straße zu bringen. „Früher brauchte
ein Einbrecher einen Komplizen, der Schmiere stand. Der ist heute
überflüssig, weil sowieso keine Polizei in der Nähe ist.“ Zu den
Vorschlägen von SPD und CDU, die Mindeststrafe für Einbrecher auf
sechs bzw. zwölf Monate zu erhöhen, sagte Wendt, der CDU-Vorschlag
bringe für die Polizei mehr: „Bei einer Mindeststrafe von einem Jahr
sprechen wir von einem Verbrechen. Dann ist es für Polizisten und
Staatsanwälte einfacher, einen Beschluss zum Abhören von Telefonen zu
bekommen.“

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