Die Koalitionsgespräche starten, und die SPD-Liste
mit Nachbesserungswünschen ist lang. Aber wollen die Deutschen
überhaupt Nachbesserungen? Und wie stellen sich die Wählerinnen und
Wähler die künftige Rolle von SPD-Chef Martin Schulz vor?
In einer repräsentativen WELT-Emnid-Umfrage fordern 70 Prozent der
Deutschen, die CDU/CSU solle der SPD in den Koalitionsgesprächen beim
Thema gerechtere Gesundheitsversorgung entgegenkommen. 56 Prozent der
Befragten halten die Abschaffung befristeter Arbeitsverträge für ein
Zugeständnis, das die Union der SPD machen könnte. Weitere
Härtefallregelungen für den Familiennachzug finden nur 40 Prozent der
Befragten gut. 10 Prozent der Deutschen meinen, CDU und CSU sollten
der SPD am besten gar nicht weiter entgegenkommen – egal bei welchem
Thema.
Dass es aber bei allem Ringen um Nachbesserungen am Ende zu einer
Großen Koalition kommen wird, glauben inzwischen 69 Prozent der
Deutschen. Das sind vier Prozent mehr als noch vor zwei Wochen.
Unverändert bleibt die Zahl der GroKo-Zweifler: 26 Prozent der
Befragten vermuten auch diesmal, dass es nicht zu einer Neuauflage
der GroKo kommen wird.
Für den Fall, dass es zu einer schwarz-roten Regierung kommt,
wünschen sich die Deutschen eher nicht, dass Martin Schulz mit am
Kabinettstisch sitzt. 48 Prozent der Befragten sprechen sich gegen
ein Ministeramt für Martin Schulz aus, nur 33 Prozent sind dafür.
Und auch als Parteichef ist Martin Schulz nicht mehr unumstritten.
31 Prozent der Deutschen finden, Sigmar Gabriel wäre derzeit der
beste SPD-Chef – noch vor der Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles (19
Prozent) und Martin Schulz selbst (14 Prozent). Juso-Chef Kevin
Kühnert hielten 10 Prozent der Deutschen für den besten SPD-Chef.
Schaut man sich das Ranking bei den SPD-Wählern an, sieht das
Ergebnis sogar noch dramatischer aus: 43 Prozent der SPD-Anhänger
meinen, Sigmar Gabriel wäre am besten für den SPD-Vorsitz geeignet,
gefolgt von Andrea Nahles mit 16 Prozent. Und selbst Kevin Kühnert
liegt mit 15 Prozent noch vor dem amtierenden SPD-Chef Martin Schulz,
der mit 11 Prozent auf dem letzten Platz landet.
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Feldzeit: 24.01.2018
Befragte: ca. 1.000
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