Das Umfragehoch der Berliner Linkspartei im
aktuellen »Berlin Trend« ist laut des Politikwissenschaftlers Gero
Neugebauer vom Otto-Suhr-Institut der Freien Universität vor allem
durch das geschlossene Auftreten der Partei begründet. »Es gibt aus
der Berliner LINKEN keine Ereignisse und Situationen, die es den
Medien erlauben, über Konflikte oder Streit zu berichten«, sagte
Neugebauer der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues
deutschland« (Freitagsausgabe). Außerdem gebe es zwar immer noch eine
Trennung zwischen Ost und West, wo die LINKE in Berlin
unterschiedlich gemessen werde. Dennoch sei die Akzeptanz der LINKEN
– gerade im Westen – gestiegen. »Die LINKE wird immer mehr als
normale Partei wahrgenommen«, sagt der Politologe Neugebauer dem
»nd«. Im »Berlin Trend« des Meinungsforschungsinstitutes infratest
dimap im Auftrag der RBB-»Abendschau« und der »Berliner Morgenpost«
lag die LINKE mit 22 Prozent erstmals vor der CDU, SPD, Grünen, AfD
und FDP. Die Parteiführung der Sozialisten sieht in dem guten
Abschneiden in der Umfrage ihre Strategie bestätigt. »Ich freue mich
über den Trend, der bestätigt, dass die Strategie mit dem Titel –Wem
gehört die Stadt?– nicht falsch ist«, sagte die Landesvorsitzende der
LINKEN, Katina Schubert, dem »nd«.
Aus Sicht der Landeschefin gelingt es der LINKEN außerdem bei den
Themen »Wohnungen und Mieten« die richtigen Schwerpunkte zu setzen
und eine »intelligente, vernünftige Strategie« umzusetzen – nämlich
die Mieten zu dämpfen und gleichzeitig den Neubau zu forcieren. Allen
Angriffen gegen die dafür zuständige Stadtentwicklungssenatorin
Katrin Lompscher (LINKE) zum Trotz gebe es in diesem Bereich für die
Linkspartei einen »gewissen Rückhalt«, sagte Schubert. Auch
Vizeregierungschef und Kultursenator Klaus Lederer freute sich über
den Umfragetrend: »Für meine Partei, die sich diese stadtweite
Zustimmung durch tolle Arbeit, die richtigen Themen und viel
Engagement verdient hat«, sagte Lederer dem »nd«. Ausruhen dürfe man
sich auf den Umfragewerten nicht, betonte der Vizesenatschef. »Es ist
noch ein bisschen was zu tun.«
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