Die von Sahra Wagenknecht initiierte
Sammlungsbewegung »Aufstehen« hat kaum einen ersten Schritt getan, da
sorgt Wagenknecht schon dafür, dass ihr Projekt in den Schlagzeilen
bleibt. Erst am Wochenende wurde die zugehörige Webseite aufstehen.de
freigeschaltet. Damit aber die Zeit bis zur Pressekonferenz Anfang
September nicht zu lang wird, sieht die Kampagnenregie zwischendurch
ein paar Aufreger vor. In einem Pressebeitrag haben nun Wagenknecht
und ihr Compagnon, der Dramaturg Bernd Stegemann, Grundideen der
Bewegung skizziert. Es geht um ungerechte Regierungspolitik, die
soziale Schieflage, die Wut auf »die da oben«. Und, gleich zu Beginn,
um Flüchtlinge: Da wird gegen eine »allgemeine Moral einer
grenzenlosen Willkommenskultur« polemisiert und dagegen, sich »von
kriminellen Schlepperbanden vorschreiben« zu lassen, »welche Menschen
auf illegalen Wegen nach Europa gelangen«. Was ist das für eine
Sprache? Erwartet man so etwas von links? Welche Wut soll bedient
werden? Mit solchen Äußerungen forciert Wagenknecht einen Streit, der
zuletzt beinahe den LINKE-Parteitag gesprengt hätte. Damals wurden
Debattenforen zum Thema Migration und Asyl verabredet. Nun baut
Wagenknecht ihre Position ins Fundament der Sammlungsbewegung ein.
Die trägt entweder den Migrationsstreit der LINKEN sofort in sich
oder wird zumindest in dieser Frage zum Kontrapunkt eines Teils der
LINKEN. Sammeln für eine linke Mehrheit? So wird das nichts.
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