GEW Niedersachsen: Lehrer im Umgang mit neuer
Technik nicht ausreichend geschult
Landesvorsitzende Laura Pooth: Müssen über Lernen mit digitalen
Endgeräten sprechen
Osnabrück. Die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
(GEW) Niedersachsen kritisiert, dass Lehrer im Umgang mit digitalen
Geräten nicht ausreichend geschult würden. „Man kümmert sich kein
bisschen darum, dass Lehrkräfte in die Lage versetzt werden, mit
neuer Technik umzugehen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth
im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) und nennt
als Beispiel digitale Tafeln: „Gerade in den Grundschulen werden
Smartboards angeschafft, an die Wand geschraubt und dann kümmert sich
niemand darum, dass die Lehrer den Umgang damit erlernen.“ Die
Politik setze jetzt auf digitale Endgeräte, weil das modern und
innovativ klinge. „Aber über die Umsetzung denkt niemand nach“,
kritisierte Pooth.
Die GEW-Landesvorsitzende sprach sich auch gegen den Plan der
Landesregierung aus, bis 2021 Laptops und Tablets als Lehrmittel
zuzulassen: „Natürlich müssen wir uns Gedanken über die
Digitalisierung machen. Aber die Lösung kann doch nicht sein, dass
die Kinder eigene Geräte anschaffen sollen. Wir müssen erst mal
darüber sprechen, wie Lernen mit digitalen Endgeräten überhaupt
aussehen kann.“
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Vor Demo am Donnerstag: GEW Niedersachsen fordert
Lehramtsstudienplätze in Göttingen und Hannover
Landesvorsitzende Laura Pooth für Weiterbildungen für
Quereinsteiger
Osnabrück. Vor der Demonstration der Bildungsgewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen (GEW) am Donnerstag am
Landtag in Hannover fordert die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth,
„sofort wieder Studienplätze für Grund-, Haupt- und Realschullehrer
an den Universitäten in Göttingen und Hannover zu schaffen“. Diese
Plätze seien gestrichen worden, obwohl der Bedarf gerade in diesem
Bereich besonders groß sei, sagte Pooth im Interview mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Am Donnerstag will die GEW vor dem
niedersächsischen Landtag in Hannover für bessere Arbeitsbedingungen
an Schulen demonstrieren. Eine Forderung ist die bessere
Qualifizierung von Quereinsteigern. „Sie müssen vor der ersten
Unterrichtsstunde weitergebildet werden und dann auch
berufsbegleitend“, sagte Pooth. „Im Moment haben sie eine viel zu
hohe Unterrichtsverpflichtung. Die müsste deutlich reduziert werden.“
Gleichzeitig brauche es dazu mehr Plätze an den Studienseminaren.
Zusätzliche Fächer zu unterrichten könne eine Bereicherung sein,
sagte Pooth. Weiterbildungsangebote fehlten aber ebenso wie die Zeit
dazu. „Es ist schwierig, sich das alles selbst beizubringen“, sagte
die GEW-Vorsitzende. Die Lehrerin hatte selbst Deutsch und Englisch
für Haupt- und Realschule studiert, dann aber auch
Hauswirtschaftslehre und Französisch unterrichtet. „Ich habe mir
Bücher besorgt und versucht, mich einzulesen. Außerdem habe ich
versucht Sprachkurse zu besuchen. Aber ich habe das nicht als
qualitativ hochwertig empfunden.“ Weiterbildungsmöglichkeiten habe
man ihr weder angeboten noch habe sie etwas in der Richtung gefunden.
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