So markiert der Jahreswechsel eine Zäsur. Auch
wenn Angela Merkel in der Generaldebatte keine Anzeichen von
Amtsmüdigkeit oder gar Resignation zeigte, klang ihre Rede doch an
mancher Stelle bereits wie ihr politisches Vermächtnis. Als sie den
großen Bogen vom Ende des Ersten Weltkriegs und den Fehlern der
Nachkriegsordnung über den Zweiten Weltkrieg und die Gründung der
Vereinten Nationen und der Europäischen Union bis zum
UN-Migrationspakt schlug und für eine vertiefte globale
Zusammenarbeit warb, hatte dies fast schon den Charakter eines
politischen Testaments. Vor allem gewährte die sonst so spröde und
nüchterne Kanzlerin einen Einblick in ihr Innerstes, was sie bewegt,
was sie leitet und antreibt. Das hätte sie schon früher machen sollen
– und nicht erst jetzt, da es, wann auch immer und wie auch immer, zu
Ende geht.
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