Kindersoldaten im Jemen: Kanonenfutter für die Front / Saudi-Arabien setzt sudanesische Kinder ein

Die saudi-arabische Armee setzt nach Angaben der
SOS-Kinderdörfer weltweit Jungen und Mädchen aus dem Sudan im Jemen
als Kindersoldaten ein. „Sie werden als Soldaten an die Front in
einem fremden Land geschickt, viele sind bereits gestorben“, sagt
Abdelrahman Mubarak, Leiter der Hilfsorganisation im Sudan.

Laut der SOS-Kinderdörfer werden die Kinder erst von der
sudanesischen paramilitärischen Gruppe RSF (Rapid Sudanese Forces) im
Auftrag der Regierung rekrutiert und dann von Saudi-Arabien im
Bürgerkrieg im Jemen eingesetzt. „Die Familien der Kinder kommen alle
aus der Darfur-Region und leben in bitterer Armut, da sind die Eltern
leicht zu ködern“, sagt Mubarak. „Ihnen wird viel Geld versprochen,
damit sie ihre Kinder als Soldaten verkaufen.“ Etliche Kinder und
Jugendliche seien zudem von der der RSF gekidnappt worden und hätten
bereits im sudanesischen Bürgerkrieg gekämpft.

Im Jemen erwarte die sudanesischen Kinder und Jugendlichen eine
grausame Realität. „Es ist kein Geheimnis, dass vor allem die
sudanesischen Soldaten an vorderster Front eingesetzt werden“, sagt
Mubarak. Von den Kämpfern aus Saudi-Arabien würden sie beschimpft und
oft nicht einmal bezahlt.

Nach Angaben der Hilfsorganisation starben seit 2014 in dem
Bürgerkrieg mehr als 2000 sudanesische Kämpfer, darunter viele
Kinder. Damit stürben in dem Konflikt bis zu viermal so viele
sudanesische Söldner als Soldaten aus Saudi-Arabien und den
Vereinigten Arabischen Emiraten, die auch Teil der von Saudi-Arabien
geführten Militärkoalition im Jemen sind.

Die SOS-Kinderdörfer erinnern daran, dass das Völkerrecht die
Rekrutierung von Kindern in bewaffneten Konflikten strikt verbietet.
Die Anwerbung von Kindern sei nicht nur moralisch verwerflich,
sondern sogar ein Kriegsverbrechen.

Die Hilfsorganisation ist seit Mitte der 70er-Jahre im Sudan aktiv
und unterstützt Kinder und Familien in Not immer wieder unter
schwierigsten Bedingungen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Medienkommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
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