„Erhebliche Sicherheitsdefizite“ vor allem bei den
Spielen in der dritten, vierten und fünften Fußballliga hat die
Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt. Im Vorfeld des für kommende
Woche einberufenen Fußball-Sicherheitsgipfels von DFB, Deutscher
Fußball-Liga und Polizeipraktikern meinte GdP-Chef Bernhard Witthaut,
bei der verbesserten Bewaltvorbeugung seien „zunächst die Vereine
leistungspflichtig“. In einem Interview mit der „Leipziger
Volkszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe): „Die Vereine sind für das
verantwortlich, was in den Stadien stattfindet. Die Polizei ist für
das verantwortlich, was außerhalb der Stadien stattfindet.“
Die Polizei setze „Wochenende für Wochenende Tausende Kolleginnen
und Kollegen ein, die dann natürlich nicht mehr in der Lage sind, für
Sicherheit in anderen Kriminalitätsfeldern zu sorgen“, sagte
Witthaut. Dabei gebe es beispielsweise bei der Bekämpfung im Bereich
der Wirtschafts- und der Organisierten Kriminalität ein erhebliches
Defizit. „Uns fehlen die Kollegen wegen der häufigen und
personalintensiven Einsätze bei Fußball-Ereignissen. Wir müssen es
mit den handelnden und verantwortlichen Organisationen schaffen, dass
auf Dauer Fußballspiele möglichst ohne Polizei stattfinden können“,
beschrieb Witthaut die Ziele des Fußball-Sicherheitsgipfels.
Ablehnend äußerte sich der Gewerkschaftschef zu der immer wieder
erhobenen Forderung nach einer vermehrten Kostenbeteiligung der
Fußball-Clubs für die Polizeieinsätze. „Diese Kostendebatte ist nicht
zielführend“, so Witthaut „Dann müssten ganz schnell nicht nur
Fußballspiele, sondern auch ganz viele andere Vereinsveranstaltungen
mit Kostenbeteiligungen versehen werden. Damit wären aber viele
Dörfer oder Städte bei der Durchführung ihrer Volksfeste
überfordert“, sagte der GdP-Chef.
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