Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung Regensburg zu CSU/Guttenberg

Einen Tag vor der Klausurtagung der CSU kommt
eine Umfrage auf den Markt, die für die Partei erfreulich ist, für
ihren Chef aber auf den ersten Blick nicht: Nicht Horst Seehofer,
sondern offenbar Medienliebling Karl-Theodor zu Guttenberg zieht die
Partei aus dem Tal der Tränen. Ein Schelm, wer hinter der
Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt Böses vermutet. Allerdings: Die
Saat der Zwietracht geht nicht auf. Die CSU gibt sich betont gelassen
über das gute Abschneiden des Shootingstars, freut sich über 45
Prozent und sieht noch Luft nach oben. Das ist klug. Am kriselnden
Koalitionspartner FDP lässt sich derzeit sehen, was Personaldebatten
am Ende nicht bewirken: einen Zuwachs an Sympathien bei den Wählern.
Die CSU kann und muss froh sein über den „G-Faktor“, den sie derzeit
besitzt: Mit dem smarten Freiherrn haben die Christsozialen einen
Trumpf in der Hand, der sie weit über Landes- und Parteigrenzen
attraktiv macht. Diesen Trumpf kann man spielen – aber erst, wenn es
Zeit dafür ist. Und das ist 2011 sicher nicht der Fall.

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