Gestern hat der Vorsitzende des
Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), Prof. Dr. Faulstich,
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen das Sondergutachten „Wege
zur 100% Erneuerbaren Stromversorgung“ überreicht. Dazu erklärt der
Koordinator für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas
Bareiß:
„Das Sondergutachten identifiziert die entscheidenden
Herausforderungen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Nur mit einer
Steigerung der Energieeffizienz und einem konsequenten Ausbau von
Netzen und Stromspeichern ist der Einstieg in das regenerative
Zeitalter überhaupt zu schaffen.
Trotzdem: Ein 100 prozentiger Umstieg auf eine auf regenerativen
Energien beruhende Stromversorgung erscheint unrealistisch. Denn das
Energiekonzept der Bundesregierung setzt bereits sehr ehrgeizige
Ziele. Es steuert auf einen massiv steigenden Anteil der erneuerbaren
Energien am Bruttostromverbrauch hin: 35 Prozent bis 2020 und 80
Prozent bis 2050. Schon heute ist Deutschland Vorreiter bei der
Nutzung regenerativer Energien und alternativer Energietechnik. Das
ist erfreulich und richtig. Dennoch ist der künftige Ausbau der
Erneuerbaren eng mit der Frage verknüpft, wie eine zuverlässige
Stromversorgung zu vertretbaren Preisen gewährleistet werden kann.
Weder dürfen wir die Verbraucher überfordern, noch dürfen wir die für
den Industriestandort Deutschland so wichtigen Unternehmen
beeinträchtigen. Die Sicherung unserer Arbeitsplätze und unserer
Wirtschaftskraft muss Priorität bleiben.
Es hat keinen Sinn, Ziele fortwährend neu zu erfinden. Die
aktuellen Herausforderungen eines Umstiegs auf erneuerbare Energien
sollten Schritt für Schritt angegangen werden. Beispielsweise hinken
wir beim erforderlichen Aus- und Umbau der Netztrassen bereits heute
hinterher. Zudem setzt die Nutzung Erneuerbarer große
Speicherkapazitäten und umfangreiche Speicherdauer voraus. Auch hier
stehen wir noch am Anfang. Entscheidend wird sein, den von uns im
Energiekonzept aufgezeigten Fahrplan in das regenerative Zeitalter
kostengünstig, sicher und zeitnah umzusetzen. Ansonsten verlieren wir
die Akzeptanz der Bürger beim Umstieg auf die Erneuerbaren.
So zeigen Umfragen, dass vor zwei Jahren die Nutzung erneuerbarer
Energien noch auf grosse Zustimmung traf: Etwa 80 Prozent der
Stromverbraucher waren bereit, für regenerativen Strom auch mehr zu
zahlen. Diese Zustimmung schrumpfte innerhalb von zwei Jahren auf
lediglich 40 Prozent. Deshalb stehen wir in der Verantwortung, wieder
mehr Akzeptanz für die Nutzung erneuerbarer Energien zu erreichen.
Ein überehrgeiziger und zu rascher Ausbau der Erneuerbaren setzte für
dieses Ziel das falsche Signal.“
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