Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Fachkräftemangel verschärft sich weiter
Packen wir–s an
MATTHIAS BUNGEROTH

Die Voraussetzungen sind gut: Die
wirtschaftliche Entwicklung zieht wieder an, Ostwestfalen-Lippe mit
seiner heterogen aufgestellten Infrastruktur an Unternehmen in
Industrie und Handwerk sowie international anerkannten
Forschungseinrichtungen mittendrin. Doch jetzt gilt es, den Zug in
die Zukunft nicht zu verpassen. Denn schon jetzt fehlen in vielen
Pflegeberufen Fachkräfte; gute Ingenieure sind bereits vielerorts
Mangelware. Multipliziert mit dem demographischen Effekt der
sinkenden Geburtenzahlen heißt die Botschaft in vielen Betrieben
schneller, als den Chefs lieb sein kann: „Houston, wir haben ein
Problem!“ Dieses Problem heißt Fachkräftemangel. Noch kommt der
gestandene OWL-Unternehmer nicht auf die Idee, seine
Entwicklungsabteilungen möglicherweise nach Fernost zu verlegen. Eine
Garantie, dass dies für alle Zeit so bleibt, gibt es aber nicht.
Ebenso wenig gibt es aber auch den erkennbaren Willen seitens der
Wirtschaftskapitäne, dem schönen OWL systematisch den Rücken kehren
zu wollen. Und das ist gut so. Doch die Region muss sich stärker als
bisher in das Konzert der Wirtschaftsregionen wie Hamburg,
Rhein-Main, München oder Frankfurt einmischen. Denn wir brauchen auch
von dort Zuwanderung der Köpfe. Packen wir–s an.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de