Sarrazin und die Kirche, die Zweite: So falsch es
war, vor der Landtagswahl mit dem ehemaligen Bundesbankvorstand
diskutieren zu wollen und so der rechtsextremen NPD Wahlkampfmunition
zu liefern, so richtig ist es, diese Diskussion nun nachzuholen. Auch
und gerade in einer Kirche. Was wäre passender, als den kruden Thesen
Sarrazins zu Einwanderung und Bevölkerungsentwicklung das christliche
Menschenbild entgegenzusetzen? Die Kritik von Kirchenmitarbeitern an
der Sarrazin-Diskussion ist deshalb unverständlich, ihre Forderung,
die Runde um einen „kompetenten Gesprächspartner“ zu ergänzen, wirkt
seltsam. Jemandem, der missliebige, provokante oder schlicht falsche
Thesen äußert, muss man nicht notwendigerweise einen Aufpasser zur
Seite setzen.
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Hartmut Augustin
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