Missbrauchtes Vertrauen
Die Experten wissen es schon längst: Sicherheitslücken wird es
immer geben, und es wird auch immer jemanden geben, der sie findet.
Für die Nutzer ist es also höchste Zeit, sich in Sachen Datenschutz
nicht nur auf die Anbieter zu verlassen.
Wie viele Dienste brauchen wir eigentlich? Wie viele Daten müssen
wir über uns preisgeben? Das sind die Fragen, die sich Verbraucher
immer wieder kritisch stellen sollten. Das Zauberwort für Nutzer und
auch Anbieter heißt Datensparsamkeit. So sind sich im Fall Sony die
Experten einig, dass das Unternehmen viel zu viele Daten gesammelt
hat, in dem weitverbreiteten Glauben, dass der die besten Geschäfte
macht, der besonders viel über seine Kunden weiß. Niemand, der in
dieser Menge Daten hortet, kann sie aber zuverlässig schützen.
Die Frage nach der Zuverlässigkeit des japanischen
Elektronikriesen stellt sich zudem auf noch ganz andere Weise.
Tagelang hatte Sony offenbar gelogen, um den Datendiebstahl zu
verheimlichen. So verloren die Kunden wertvolle Zeit für
Vorsichtsmaßnahmen.
Noch ist nicht ganz sicher, ob die Daten wirklich gestohlen
wurden, um sie für kriminelle Zwecke zu missbrauchen. Dass Sony aber
das Vertrauen der Nutzer missbraucht hat, steht heute schon fest.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207