Der Ökonom und Regierungsberater Clemens Fuest
hat einen zügigen Schuldenerlass für Griechenland gefordert. „Die
Umschuldung Griechenlands muss jetzt vorbereitet und im Sommer 2012
umgesetzt werden“, sagte Fuest der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Damit die Finanzmärkte wieder
Vertrauen in Griechenland fassen könnten, müsse die Verschuldung des
Landes von derzeit 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 50 bis
60 Prozent gesenkt werden. „Das bedeutet, dass die Gläubiger auf 60
bis 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen“, sagte Fuest. In
Deutschland bekämen im Falle einer Umschuldung vor allem staatliche
Banken wie die Hypo Real Estate ihr Geld zu einem Großteil nicht
zurück. „Zahlt Griechenland seine Schulden bei diesen Banken nicht
zurück, haftet am Ende der deutsche Steuerzahler“, sagte Fuest. Der
Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats von Finanzminister
Wolfgang Schäuble riet aber von einem Euro-Austritt ab. „Ein Austritt
Griechenlands aus der Euro-Zone wäre derzeit der falsche Schritt.“
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