Der Rüstungsexperte der Stiftung Wissenschaft und
Politik, Christian Mölling, sieht die zunehmenden deutschen
Rüstungsexporte ins außereuropäische Ausland als Konsequenz der
nachlassenden Nachfrage in Deutschland und Europa. „Die deutsche
Rüstungsindustrie ist nicht mehr in der Lage, ihr Einkommen auf dem
deutschen oder europäischen Markt zu erzielen“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „Sie ist
gezwungen zu exportieren. Dabei wird die Situation noch schlimmer
werden. Denn alle außereuropäischen Märkte werden in den nächsten
Jahrzehnten um drei, vier, fünf Prozent wachsen; der europäische
Markt wird um ein bis zwei Prozent schrumpfen.“ Mölling fügte
allerdings hinzu: „Ob der Fall Saudi-Arabien ein Ausreißer ist, muss
sich in Zukunft erst noch zeigen.“ Man könne jedenfalls „noch nicht
davon sprechen, dass es einen systematischen Politikwechsel gibt“.
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