Die griechische Zeitung „To Vima“ berichtet: Vom
etwa 120 Kilometer langen Grenz-Graben zur Türkei seien 14,5
Kilometer fertig, elf Kilometer im Bau und 13,5 Kilometer in Planung.
Wer griechische Bauvorhaben kennt und die Gemütlichkeit, mit der es
oft dabei vorangeht, für den ist das Tempo atemberaubend. Es zeugt
vom Druck, den die Armuts- und Kriegsflüchtlinge, die über die Türkei
vor allem aus Afrika und Asien kommen, auf Griechenland entfalten.
Die Länder an den Außengrenzen der EU versuchen zunehmend, sich mit
Zäunen, Gräben, Kameras und Kontrollen abzuschotten, weil sie sich
allein gelassen fühlen.
Flüchtlinge müssen dort Asyl beantragen, wo sie den Boden der EU
berühren. Das ist in der Regel nicht Deutschland, das sicher
eingebettet inmitten von EU-Staaten liegt. Es sind die Länder, die
genug andere Sorgen haben. Wer also kritisiert, dass am Grenz-Graben
das Schild hängen könnte: „Finanziert mit Hilfe der EU“, denkt zu
kurz. Nur wenn es gelingt, die Fluchtursachen zu beseitigen, nur wenn
mehr Möglichkeiten geschaffen werden, die EU legal zu erreichen, kann
die illegale Einwanderung eingedämmt werden.
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