Der Kosovo-Streit ist beendet, der
Kosovo-Konflikt ist es noch lange nicht. Die serbisch und albanischen
Gruppen haben sich auf ein Abkommen geeinigt. Beide Seiten wollen
Zugeständnisse machen. Das ist ein Erfolg. Auch ein Erfolg für die
internationale Friedenstruppe. Denn der entscheidende Vermittler ist
deren oberster Befehlshaber, Kfor-Kommandeur Erhard Bühler. Er weiß
zwar, dass sein Auftrag eigentlich militärisch ist. Doch er hat sich
entschieden, ein politischer General zu sein. Seine Rolle zeigt
erneut, dass es nicht in der Mentalität der Kosovaren liegt, sich aus
eigenem Antrieb zu einigen. Dieser Etappensieg für den Frieden auf
dem Balkan unterstreicht, dass auf die Friedenstruppe immer noch
nicht verzichtet werden kann. Sie ist der entscheidende Stabilisator.
Noch können die Kosovaren den Frieden nicht alleine erhalten. Es darf
aber nicht vergessen werden, dass der gute Wille bislang nur in
Worten bekundet wurde. Jetzt müssen die Konfliktparteien beweisen,
dass sie für Stabilität im Land auch Einschnitte hinnehmen – auf
beiden Seiten.
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