Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Wahlkampf in Bayern Kandidatur des Münchner Sonnenkönigs RALF MÜLLER

Was sich in der vergangenen Woche ankündigte,
wird immer mehr zur Gewissheit: Münchens populärer Oberbürgermeister
Christian Ude will tatsächlich bei der bayerischen Landtagswahl 2013
als SPD-Spitzenkandidat den CSU-Ministerpräsidenten Horst Seehofer
herausfordern. Für die CSU ist Udes Schritt ein Schlag ins Kontor,
weil mit ihm der beliebteste bayerische Politiker überhaupt gegen sie
in Stellung gebracht wird, dessen Bekanntheitsgrad dem von Seehofer
ebenbürtig ist. Aber auch für Udes eigene Partei, die Bayern-SPD, ist
seine Kandidatur eine große Herausforderung. Offenbar ohne jede
Abstimmung mit dem Landesvorsitzenden Florian Pronold und fast ein
Jahr vor dem Zeitpunkt, den die Parteispitze für die Nominierung des
Spitzenkandidaten vorgesehen hatte, hat Ude sich ins Spiel gebracht.
  SPD-intern wird Ude von vielen als „Sonnenkönig“ betrachtet, der
allein entscheidet und die Ausführung seiner Beschlüsse erwartet –
wie das eben ein direkt gewählter bayerischer Oberbürgermeister so
gewohnt ist. Da ist Knatsch mit den eigenen Genossen programmiert.

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