Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat die Linkspartei wegen des Eklats auf dem Landesparteitag in
Mecklenburg-Vorpommern scharf kritisiert. „Der Eklat auf dem
Linkenparteitag in Mecklenburg-Vorpommern war geplant und gewollt.
Das ,Positionspapier´ ist ein Dokument des Zynismus, der
Schamlosigkeit und der Borniertheit mit Blick auf die Toten und noch
lebenden Opfer der zweiten deutschen Diktatur. Es zeigt, welcher
Geist immer noch lebendig ist und in der Linkspartei sein politisches
Zuhause hat. Der wahre Charakter der Linken hat sich selten so
deutlich und entlarvend gezeigt“, sagte Haseloff der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Für die Mauer
gebe es keine Rechtfertigung. „Die Berliner Mauer ist ein
schändliches Symbol für politische Unterdrückung und
Freiheitsberaubung“, so Haseloff.
Beim Linken-Parteitag in Rostock waren einige Delegierte während
der Schweigeminute für die Mauertoten demonstrativ sitzen geblieben.
Außerdem präsentierten einige Delegierte ein Positionspapier, in dem
die Mauer als „alternativlos“ gerechtfertigt wird.
Sachsen-Anhalts Linksparteichef Matthias Höhn distanzierte sich
von seinen Parteifreunden. Es sei „untragbar, wenn man 21 Jahre nach
der Wende nicht in der Lage ist, den Opfern der Mauer den nötigen
Respekt zu zollen“, sagte er dem Blatt. Höhn betonte allerdings, dass
es sich um einige wenige Parteimitglieder gehandelt habe. „Das ist
eine absolute Randposition in unserer Partei“, sagte Höhn, der auch
Mitglied im Bundesvorstand der Linken ist. Er werde immer „dafür
streiten, dass solche Gruppierungen keine Bedeutung in der Partei
erhalten“.
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Hartmut Augustin
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