Lausitzer Rundschau: Warten auf den Mai Nur noch zwei Prozent für die FDP beim jüngsten Wahltrend

Der FDP bleibt im Moment nur ein kleiner
Hoffnungsschimmer. Nämlich der, dass ihr Parteitag vom vergangenen
Wochenende beim Wähler doch noch etwas Eindruck hinterlassen hat. Die
neueste Umfrage ist schließlich vor dem liberalen Therapiekonvent
gemacht worden. Gleichwohl sind schlappe zwei Prozent für die FDP ein
Zustimmungsdesaster. Und weil die Partei schon seit geraumer Zeit bei
vielen Demoskopen deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde verharrt,
stellt sich die Frage ihrer Existenzberechtigung immer stärker. Es
gibt allerdings noch einen Rettungsanker für die siechende FDP. Der
liegt nicht beim Berliner Personal, dem es kaum gelingen will, die
Bürger von seiner Kompetenz zu überzeugen. Warum sonst halten die
meisten Deutschen Steuersenkungen für überflüssig? Die Menschen sind
da näher an der Realität als die FDP um Philipp Rösler. Rettung
könnte daher ein ganz anderer bringen – und der heißt ausgerechnet
Wolfgang Kubicki. Der Mann, der mit bärbeißiger Kritik an seiner
Parteiführung gerne die Gazetten füllt. Sollte der politische
Quertreiber aus Schleswig-Holstein im Mai nächsten Jahres ein gutes
Ergebnis für die FDP bei den Landtagswahlen holen, könnte sich das
Blatt womöglich wenden. Dann dürfte der Sieg als Auferstehung der FDP
insgesamt, als Trendwende gefeiert und gedeutet werden. So sind die
Automatismen des politischen Geschäfts. Dass dann Kubicki die
Liberalen aus dem Schlamassel zieht, ist die Ironie der Geschichte.

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