Im Fall der 2007 von der Zwickauer Terrorzelle
ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter fordert der Vorsitzende des
Innenausschusses des Bundestages, Wolfgang Bosbach (CDU), Aufklärung
über die unterschiedlichen Angaben zum möglichen Hintergrund der Tat.
Bosbach sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe): „Stand
heute wissen wir noch nicht definitiv, welche Angaben stimmen.“
Der Stiefvater der getöteten Polizistin hatte anders als das
Bundeskriminalamt jegliche Verbindung seiner Familie zu dem
Neonazi-Trio aus Zwickau bestritten. Bosbach betonte, er könne sich
nicht vorstellen, dass BKA-Chef Jörg Ziercke die Parlamentarier
„bewusst falsch oder unvollständig unterrichtet hat“. Der Unterschied
zwischen den am Montag im Innenausschuss erteilten Informationen und
den Angaben des Stiefvaters sei jedenfalls „erheblich und wir können
nur hoffen, dass möglichst rasch der wahre Sachverhalt festgestellt
wird. Auch damit es nicht weitere Spekulationen gibt.“
Der Ausschuss-Vorsitzende kündigte eine weitere Sondersitzung des
Innenausschusses des Bundestages in der kommenden Sitzungswoche an.
Dabei solle auch mit Vertretern der betroffenen Landeskriminalämter
möglichst geklärt werden, „wie es zu den unterschiedlichen Angaben
zwischen den beteiligten Personen und Institutionen über den
möglichen Tathintergrund kommen konnte“.
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