Resolution des 22. Opferforums 2011: WEISSER RING fordert Trauma-Ambulanzen in ganz Deutschland

Jede erlittene Straftat, insbesondere ein Sexual-
oder Gewaltdelikt, aber auch ein Wohnungseinbruch, führt beim Opfer
zu psychischen Belastungen. Nichts ist mehr wie vorher. Scheu,
Misstrauen und Angst beeinträchtigen das Lebensgefühl oft für lange
Zeit. Opfer tragen oft bis an ihr Lebensende an den seelischen und
körperlichen Folgen der Verletzungen. Diese Menschen benötigen vor
allem zeitnahe und leicht erreichbare fachlich qualifizierte
Versorgung. Eine in Nordrhein-Westfalen durchgeführte Evaluation der
dortigen Traumaambulanzen, die allerdings Opfer von
Wohnungseinbrüchen nicht erfasste, hat bestätigt, wie effektiv und
hilfreich bei der Linderung des menschlichen Leids eine schnelle
Unterstützung ist.

Bereits anlässlich des diesjährigen Tages der Kriminalitätsopfer
hat der WEISSE RING darauf hingewiesen, wie wichtig eine kurzfristig
zur Verfügung stehende fachmännische, psychotraumatologische
Versorgung ist. Einige Bundesländer haben den Gedanken aufgegriffen
und planen eine Verbesserung der Akutversorgung.

Dennoch fehlt noch in vielen Regionen eine Versorgung in
Trauma-Ambulanzen.

Die Teilnehmer des 22. Mainzer Opferforums appellieren daher an
Bund und Länder, sich ihrer Verpflichtung zu stellen und dem Beispiel
der bereits vorhandenen Initiativen zu folgen. Trauma-Ambulanzen in
ganz Deutschland sind schon lange überfällig, denn je früher eine
medizinisch-psychologische Versorgung einsetzt, desto höher ist die
Aussicht auf Erfolg.

Pressekontakt:
WEISSER RING e. V.
Pressestelle
Weberstraße 16
55130 Mainz

Tel: 06131 8303-38
Fax: 06131 8303-60

Internet: www.weisser-ring.de
E-Mail: presse@weisser-ring.de