Südwest Presse: Kommentar zu Lebensmitteln

Vorsätze fassen fürs neue Jahr, nein für das ganze
Jahrzehnt? Es ist mehr als zu begrüßen, wenn die EU und
Verbraucherministerin Ilse Aigner dem Vergeuden genusstauglicher
Lebensmittel den Kampf ansagen. Wohlstand muss sich wirklich nicht
darin ausdrücken, Millionen Tonnen Lebensmittel einfach in den Müll
zu werfen. Da fehlt der Respekt vor den Erzeugnissen wie vor der
Arbeit der Erzeuger. Nun lässt Ilse Aigner zunächst feststellen, wer
wie viel Nahrung wegwirft und weshalb. Dieser erste Schritt kommt
zwar reichlich spät. Er erleichtert aber die Debatte über richtige
Maßnahmen gegen das Vernichten essbarer Produkte. Das
Mindesthaltbarkeitsdatum misszuverstehen, erklärt gewiss nur einen
Teil der Lebensmittelberge, die in Müllöfen statt in den Mündern der
Verbraucher landen. Vielleicht lässt sich auch die eine oder andere
Hygienevorgabe überdenken. Doch letztlich kommt es auf uns
Verbraucher an. Da können sich sicher viele an die eigene Nase
fassen. Der Überfluss lässt einen beim Einkauf bedenkenlos bis
unbedacht in die Regale der Lebensmittelmärkte greifen. Dabei hätte
der Blick in Kühl- und Vorratsschränke genügt, um zu wissen, ob man
dieses Häppchen gleich wieder verzehren muss oder jene Produkte noch
bevorratet hat. Wer mit Vernunft einkauft, dürfte schon einen
ansehnlichen Beitrag zum Abbau der Lebensmittel-Abfallhalden leisten.
Und das so Gesparte macht Qualitätsware erschwinglich.

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Südwest Presse
Lothar Tolks
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