Die norwegische Justiz macht Breiviks
unerträglichen Selbstinszenierung einen Strich durch die Rechnung:
Bei seinen Aussagen werden die Kameras verbannt. Der Rechtsstaat, er
weiß sich gegen die mediale Vereinnahmung zu wehren. Die Souveränität
des trauernden Landes muss jedem Demokraten, jedem fühlenden Menschen
Respekt abnötigen. Das Volk hat sich nicht dem Hass ergeben. Nein,
die Menschen rückten zusammen, ihr Ministerpräsident Jens Stoltenberg
schwor, auf den Terror mit noch mehr Demokratie, mit noch mehr
Offenheit zu reagieren. Der Täter hat genau das Gegenteil dessen
erreicht, was er erreichen wollte. Der Prozess von Oslo wird die
Wunden nicht heilen können, er wird sogar einige wieder aufreißen.
Das muss die starke norwegische Demokratie aushalten, genauso wie die
widerlich nach vorn gereckte Faust und das kalte Grinsen des Mörders.
Ihn nach Recht und Gesetz abzuurteilen und nach vorn zu sehen, das
ist die richtige Antwort darauf.
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