Südwest Presse: Kommentar zz Entlassungen bei Nokia

Was für eine bittere Nachricht für die
Wirtschaftsregion Ulm: Nokia macht den Forschungsstandort an der
Donau dicht, damit stehen 730 Mitarbeiter vor einer ungewissen
Zukunft. Derart hochspezialisierte Arbeitsplätze, wie sie der
finnische Handyhersteller angeboten hatte, sind in der Region nur
schwer zu finden. Für die Bürger in Ulm und Umgebung ist das nun eine
weitere Hiobsbotschaft, nachdem bereits in den vergangenen Monaten
der Lastwagenhersteller Iveco und der Busbauer Evobus Pläne für
Stellenabbau in großem Stil bekannt gegeben haben. Ganz zu schweigen
von der Schlecker-Pleite, die vor allem viele Frauen den Job gekostet
hat. Bisher hatte sich die Arbeitsagentur vor Ort noch recht
optimistisch gegeben, dass diese Entlassungswellen aufgefangen werden
können. Das dürfte nun aber vorbei sein. Was Nokia angeht, so werden
die Pläne, weltweit 10 000 Stellen zu streichen, nicht die letzten
schlechten Nachrichten sein. Die Finnen haben die Entwicklung der
Smartphones verschlafen, suchen nun mühsam den Anschluss. Nokia war
14 Jahre der Handy-Weltmarktführer, jetzt hat Samsung die Nase vorn.
Die Entwicklung von Nokia zeigt, wie sehr Konzerne dazu neigen, sich
auf ihren Erfolgen auszuruhen. Ausbaden müssen das nur selten die
Spitzenmanager, denn die ziehen einfach weiter. Verantwortung ist ein
Wort, dass in internationalen Konzernstrukturen leicht untergeht.

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Südwest Presse
Lothar Tolks
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