Steuerfahnder im notorisch klammen Bundesland
Nordrhein-Westfalen wollen in der Schweiz mal wieder eine CD mit den
Daten deutscher Steuersünder kaufen. Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble wird überhaupt nicht erfreut sein. Gerade jetzt, wo die
Anflüge über deutschem Gebiet auf den Flughafen Zürich per
Staatsvertrag geregelt wurden. Gerade jetzt, wo Berlin und Bern ein
Steuerabkommen geschlossen haben, das regeln soll, wie der deutsche
Fiskus an den in die Schweiz gebrachten Schwarzgeldern verdient.
Natürlich ist es heikel, wenn eine deutsche Institution sich auf
kriminelle Weise Daten beschafft. Das erinnert doch sehr an die
selbstgefällige Art mancher Schweizer, die so tun, als sei es das
normalste von der Welt, sich an Schwarzgeldern eine goldene Nase zu
verdienen.
In der Schweiz wird inzwischen so offen wie nie zuvor darüber
gestritten, ob man wirklich weiter so sein Geld machen sollte. Wenn
die Schweiz tatsächlich anfängt umzudenken, hat sich der neue Streit
schon gelohnt.
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