Sozialminister Stefan Grüttner überreicht Förderbescheid an die Hans und Ilse Breuer-Stiftung

Die gemeinnützige Hans und Ilse Breuer-Stiftung hat ihren Sitz in Frankfurt und widmet sich neben der intensiven Forschungsförderung auf dem Gebiet neurodegenerativer Erkrankungen auch der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. Das „StattHaus“ entsteht in einer Gründerzeitvilla im Offenbacher Westend und wird nach umfassender Sanierung eine ambulant betreute Wohngruppe von bis zu zehn Demenzpatienten aufnehmen und gleichzeitig Begegnungsstätte und Informationszentrum für Demenzkranke und deren Angehörige sein. Das Haus umfasst drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss mit einer Fläche von rund 700 Quadratmetern.

Trotz erheblicher Forschungsbemühungen gibt es noch keinen Durchbruch in Prävention und Therapie von demenziellen Erkrankungen. Eine Lösung muss daher in der Betreuung und Versorgung der Demenzkranken gesehen werden. Hier will die Hans und Ilse Breuer-Stiftung ansetzen und die Erforschung und Erprobung neuer Versorgungkonzepte vorantreiben. Die ambulant betreuten Wohnplätze bieten eine Alternative zur herkömmlichen Versorgung von Demenzkranken in stationären Einrichtungen. Im Informationszentrum werden die Angehörigen Informationen und Hilfe erhalten. Darüber hinaus sind die Unterstützung häuslicher Versorgung durch Schulungen und Einbindung von bürgerschaftlich Engagierten sowie verschiedene Beratungs- und Betreuungsangebote zur Entlastung der Angehörigen vorgesehen. In Zusammenarbeit mit bestehenden Strukturen und Institutionen vor Ort sollen sozialraumorientierte präventive und unterstützende Leistungen aus einer Hand angeboten werden. Neben den Informations- und Entlastungsangeboten wird ein Café als Begegnungsstätte für Angehörige, freiwillig Unterstützende und Interessierte dienen.

„Würdige Lebensbedingungen für Demenzpatienten sind eine der großen sozialpolitischen Heraus-forderungen unserer Zeit. Das „StattHaus“ hat in diesem Sinn einen idealen Standort hier im Offenbacher Westend, mitten im Leben einer Stadt, gewählt. Das Konzept von „StattHaus“ verbindet Wohnen, Information und Begegnung mit Unterstützung und Entlastung der Angehörigen auf ideale Weise. Wichtig ist die Einbeziehung von Netzwerken und ehrenamtlichem Engagement. Auch in diesem Punkt ist das Projekt der Hans und Ilse Breuer-Stiftung Vorbild“, so Oberbürgermeister Horst Schneider.

In der Kombination von Beratung, Bildung, Leben und Wohnen und unter Einbeziehung regionaler Netzwerke hat das „StattHaus“ modellhaften Charakter und stellt mit den derzeit veranschlagten Investitionskosten von insgesamt ca. 3,5 Millionen Euro das größte Vorhaben eines gemeinnützigen Trägers dieser Art in der Region dar. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2013 geplant.