Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe fordert Verhängung von Strafzahlungen gegen
Autobauer, die weiterhin rechtswidrig das bisherige klimaschädliche
Kältemittel R134a einsetzen
Vier Jahre nachdem die Deutsche Umwelthilfe e. V.(DUH) die ersten
Unfallsimulationen mit dem neuen chemischen Kältemittel 1234yf
durchgeführt und dabei dessen hohe Brennbarkeit und extreme
Giftigkeit festgestellt hat, gibt heute mit der Daimler AG erstmals
ein Fahrzeughersteller diesen Sachverhalt zu. Doch anstatt einen
gesetzeskonformen Einsatz natürlicher Kältemittel anzukündigen, will
die Daimler AG einen offenen Rechtsbruch begehen. Das wegen seiner
verheerenden Klimaschäden seit 2011 verbotene Kältemittel R134a soll,
so der Stuttgarter Fahrzeughersteller, als „bewährtes Kältemittel“
weiter eingesetzt werden.
„Seit vier Jahren kennt die Automobilindustrie die inakzeptablen
Gefahren des chemischen Kältemittels 1234yf. Jetzt wird
offensichtlich, dass die Autobauer nie ernsthaft eine Alternative zum
billigen aber für das Weltklima verheerenden bisherigen Kältemittel
gesucht haben. In den kommenden Tagen und Wochen werden entsprechende
Entscheidungen der anderen Autohersteller zum Verzicht auf 1234yf
folgen. Die Ankündigung von Daimler, weiterhin das billige, alte und
vor allem klimaschädliche Kältemittel R134a einzusetzen, ist ein
offener Rechtsbruch gegen die EU-Klimaschutzgesetze. Diesem ist mit
der sofortigen Verhängung von Strafzahlungen zu begegnen“, so Jürgen
Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Nach Ansicht der DUH sollte die EU-Kommission erstmals von der
Möglichkeit Gebrauch machen, gegen Autohersteller, die rechtswidrig
das verbotene Kältemittel R134a weiter einsetzen, ein Strafzahlung zu
verhängen. Nach den derzeit gültigen Strafregelungen der EU würde
diese 665 Euro pro Fahrzeug betragen. Jeder Fahrzeughersteller hat
die Möglichkeit, diese Strafzahlungen durch den Einsatz natürlicher
Kältemittel wie CO2 zu vermeiden und sich gleichzeitig
gesetzeskonform zu verhalten. Ursprünglich hatten die deutschen
Autobauer dies auch versprochen. VDA-Präsident Matthias Wissmann
verkündete zu seinem Amtsantritt die Abkehr von klimaschädlichen
chemischen Kältemitteln. Das Gegenteil wurde praktiziert: Mit
Hochdruck wurde gemeinsam mit den Chemiemultis DuPont und Honeywell
an chemischen Alternativen gearbeitet und die Entwicklung natürlicher
Kältemittel eingestellt.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher, Mobil: 0151 550 17009, E-Mail:
eckold@duh.de
Patrick Huth, Projektmanager „Fahrzeugkühlung“, Tel: 030 2400867 -77,
E-Mail: huth@duh.de