Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Niedersachsen / SPD

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Mit dieser Personalie hätte man bei Buchmachern kaum Reibach
machen können: Dass SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil Olaf Lies für
das Amt des Wirtschaftsministers nominieren würde, galt als sicher.

Gesetzt war der Friese nicht nur, weil er den Bereich Wirtschaft
in Partei und Landtagsfraktion repräsentierte. An Lies kam Weil auch
deshalb nicht vorbei, weil der Mann aus Weser-Ems nach dem verlorenen
Duell um die Ministerpräsidenten-Kandidatur Größe bewies und sich
loyal einordnete.

Aufhorchen ließ der 45-Jährige gestern mit seinem klaren Plädoyer
für den Ausbau der Infrastruktur und hier vor allem für die
Autobahnprojekte A 20 und A 39. Das dürfte Stress mit den Grünen
programmieren, die in etwaigen Koalitionsverhandlungen wohl eine
Blockade dieser Maßnahmen anpeilen werden.

Man darf gespannt sein, welche Kabinettskandidaten Weil in den
nächsten Wochen noch aus dem Hut zaubert – ob es bei eher
bodenständigem Personal wie jetzt im Fall Lies bleibt oder ob noch
schillernde Figuren die Liste bereichern.

Über eines wird Weil froh sein, auch wenn die Berliner Ereignisse
jetzt die Präsentation des ersten Kabinettsanwärters überlagerten:
Die Hängepartie in Sachen Kanzlerkandidat kann nicht mehr den
Wahlkampf verhageln. Stattdessen wollen die Genossen nun in Hannover
mit einem Bundesparteitag sogar noch zusätzlich Dampf erzeugen – es
wird ein Kampf ohnegleichen.

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