Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
kritisiert das Vorhaben von EU-Kommissarin Reding, Frauenquoten in
Aufsichtsräten großer Firmen einzuführen: „Das Ziel Frauen zu
fördern, ist wunderbar, die vorgeschlagene Richtlinie wird Frauen
aber mehr schaden als nutzen. Der Entwurf ist realitätsfern, weil die
Vergabe von sensiblen Aufsichtsratssitzen nicht wie eine normale
Stellenausschreibung funktioniert“, sagte sie den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Sie plädiere für eine stärkere
Anerkennung der Leistung von Frauen in allen Bereichen der
Unternehmen. „Dann kommen sie auch in Aufsichtsräte und Vorstände.
Das ist ein Prozess, der schon gut in Gang gekommen ist. Der
Vorschlag aus Brüssel wird ihn nicht beschleunigen, sondern im
Gegenteil nur dazu führen, dass sich Gerichte mit vielen Bewerbungen
beschäftigen müssen,“ führte die Ministerin aus.
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