Die verzweifelte Suche nach der Ursache für die
Geruchswolke über dem Rheinland hat gestern im Internet Spott und
Hohn ausgelöst. Außenstehende mögen Berichte über die „Maggikalypse“
lustig finden – viele Betroffene hat der mysteriöse Austritt jedoch
in Sorge versetzt. Deswegen wäre es wichtig gewesen, schnell zu
wissen, wodurch der Brühwürfel-Dunst verursacht wurde. Die Kölner
Feuerwehr kam aber erst nach stundenlangem Rätselraten durch Hinweise
aus der Bevölkerung auf die richtige Spur. Formal, so heißt es, sei
bei dem Zwischenfall in Neuss alles richtig gelaufen. Da die
Feuerwehr bei dem Vorfall nicht im Einsatz war, kam die offizielle
Meldekette nicht in Gang. Bei einem Chemie-Unternehmen, das brisante
Stoffe verarbeitet, wäre schon das Auslösen einer automatischen
Löschanlage anzeigepflichtig gewesen. Für Zwischenfälle mit
Maggi-Dünsten gilt die strenge Störfall-Verordnung indessen nicht.
Ein Fehler? Das muss jetzt ermittelt werden. Wichtig ist auch zu
erfahren, wann die Neusser Umweltbehörde über den Fall im Bild war.
Eine zeitnahe Information – insbesondere an die Kölner Feuerwehr –
hätte den Einsatzkräften möglicherweise viel Häme erspart.
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