In Ägypten ist es in den vergangenen Tagen zu
massiven Übergriffen fanatischer Islamisten auf koptische Christen
gekommen. Dazu erklärt der Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder:
„Die Situation der Christen in Ägypten bereitet uns große Sorgen.
Noch nie in den vergangenen Jahrzehnten waren die Kopten so in ihrem
Land bedroht wie heute. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion folgt mit
Entsetzen den Berichten über die Übergriffe durch fanatische
Islamisten. Gerade muslimisch geprägte Staaten sind nun aufgefordert,
ihren Einfluss auf die Radikalen geltend zu machen.
Angesichts der Eskalation der Gewalt ist es zunächst richtig, dass
die Bundesregierung und andere EU-Staaten mit dem Einfrieren von
Hilfsgeldern reagiert haben, nachdem Appelle zur Zurückhaltung an das
ägyptische Militär keinen Erfolg hatten. Dabei darf aber nicht
vergessen werden, dass sich die Muslimbrüder jedem Dialog zu
Beendigung der Gewalt verweigern und aus ihren Reihen die Übergriffe
gegen die koptischen Christen begangen werden.
Es ist unbestritten, dass der gestürzte Präsident Mursi rechtmäßig
gewählt worden war. Auf der anderen Seite haben die Muslimbrüder in
seiner Regierungszeit versucht, Schritt für Schritt aus Ägypten einen
islamistisch geprägten Staat zu machen. Gerade den Christen wurden
ihre Rechte streitig gemacht. Die Muslimbrüder versuchten, ihre
Stellung als Teil der ägyptischen Gesellschaften zu untergraben.
Es gibt keine Rechtfertigung für die Übergriffe auf Christen. Das
Abbrennen von Kirchen oder gar die Tötung von Andersgläubigen sind
Verbrechen. Ähnlich wie in der Vergangenheit im Irak werden die
Christen von den Extremisten zu Sündenböcken gemacht. Es sind – falls
überhaupt – nur die islamisch geprägten Staaten, die noch einen
Resteinfluss auf die Muslimbrüder haben. Sie müssen diesen auch
nützen. Gerade die Golfstaaten oder Saudi-Arabien sind hier
gefordert.
Auch die türkische Regierung hat sich in letzter Zeit für die
Muslimbrüder stark gemacht. Sie muss aber ebenso die Muslimbrüder zur
Mäßigung, zum Dialog und zur Toleranz gegenüber Andersgläubigen
aufrufen.
Die Lage in Ägypten ist furchtbar. Und doch gibt es auch noch
Zeichen der Hoffnung, so versuchen viele Muslime ihre christlichen
Nachbarn vor der Gewalt der Radikalen zu schützen.“
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