WAZ: Mehr Kontrollen bei Lebensmitteln. Kommentar von Theo Schumacher

Neuer Bericht, alter Befund. Dem Verbraucher
verdirbt es den Appetit. Und der Ruf nach mehr staatlicher Kontrolle
ist so vertraut wie all die Lebensmittelskandale, die in unschöner
Regelmäßigkeit die Konsumenten heimsuchen. Auch in NRW ist die
amtliche Lebensmittelüberwachung weder Fisch noch Fleisch. Denn die
Bediensteten machen gute Arbeit, aber sie sind zu wenige. Sicher ist
das Bewusstsein gewachsen, sich gesund zu ernähren. Der Kunde im
Supermarkt schaut genauer hin. Aber erkennt er alles? Auch die
gängige Mahnung, für bessere Lebensmittel müsse man eben mehr Geld
ausgeben, klingt gut – nur nicht in den Ohren jener, die ohnehin
jeden Euro umdrehen müssen. Saubere Lebensmittel dürfen keine Frage
der Gehaltsklasse sein. Es führt kein Weg daran vorbei, den
Kontrolldruck auf die Branche zu erhöhen. Die Einstellung von mehr
Personal ist überfällig, wird seit Jahren versprochen. Viel passiert
ist nicht. Es gibt, bei allem Sparzwang, Bereiche im Haushalt, die
nicht ausgequetscht werden dürfen. Die Lebensmittelüberwachung gehört
dazu.

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