Wie wenig bei Schwarz-Rot zusammen passt, sieht
man nicht nur beim zähen Gewürge um Mindestlohn, Pkw-Maut,
Doppelpass, Steuererhöhungen oder Mütterrente, sondern auch bei der
urplötzlich von CSU-Chef Horst Seehofer losgetretenen Debatte ums
Kindergeld. Zwar hat die Union mehr Geld für Kinder flott in ihr
Programm geschrieben, doch – was schert mich mein Geschreibsel von
vor der Wahl? – hat der flotte Seehofer diesen eigentlich wenig
strittigen Punkt infrage gestellt. Die Begründung für seinen Schwenk
ist obendrein scheinheilig. Alle Wahlversprechen der Union stünden
unter Finanzierungsvorbehalt, meint der Bayer. Mit der gleichen
Begründung müsste die Union allerdings auch Mütterrente oder das
wenig hilfreiche Betreuungsgeld zur Disposition stellen. Oder will
der oberste CSU-Trickser mit seinem Vorstoß etwas ganz anderes
bewirken? Etwa SPD und CDU(!) dazu drängen, keine Abstriche am
Betreuungsgeld vorzunehmen und die Mütterrente passieren zu lassen?
Es geht zu wie auf einem Basar.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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