Das Schulfach Hauswirtschaft hat ein reichlich
angestaubtes Image. Die Zeiten, in denen der Großteil der jungen
Frauen nach der Schule heiratete, um Hausfrau und Mutter zu werden,
sind ebenso Geschichte wie die ursprünglichen Lehrinhalte. Wie man
Knöpfe annäht, Pudding anrührt oder Servietten faltet, wird bereits
heute allenfalls noch am Rande vermittelt. Längst sind andere Themen
in den Vordergrund gerückt. Ein landesweites Konzept für die
Modernisierung gab es bislang nicht. Mit der Neuausrichtung des Fachs
will die Landesregierung nun eine allgemeinverbindliche,
wissenschaftliche Grundlage schaffen, bei der die Themen Ernährung,
Konsum und Verbraucherschutz im Fokus stehen. Viele Schüler wissen
immer noch viel zu wenig zum Beispiel über versteckte Dickmacher,
Mogelpackungen oder die Risiken ihres Handytarifs. Die
Weiterentwicklung der Inhalte ist also sehr sinnvoll. Dabei darf es
aber ausschließlich darum gehen, die Jugendlichen zu mündigen
Verbrauchern zu machen. Die Neuausrichtung darf nicht zum Instrument
werden, um grüne Partei-Ideologie in die Lehrpläne einzuspritzen.
Damit wäre die Chance auf eine breite Akzeptanz für den Neustart
verspielt.
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