Allg. Zeitung Mainz: Blackout / Kommentar zur Kraftwerksstilllegung

Die übereilt und planlos ins Werk gesetzte
Energiewende treibt immer wildere Blüten. Während der ökologisch in
die Höhe subventionierte Strompreis immer neue Rekorde bricht, hat
das große Angebot an erneuerbaren Energien den Börsen-Strompreis
derart in die Knie gezwungen, dass Investoren in immer größerer Zahl
davor zurückschrecken, konventionelle Kraftwerke zu bauen. Die aber
werden wir für eine verlässliche Versorgung noch auf Jahrzehnte
hinaus brauchen. Denn die angepeilte vollständige Umstellung auf
erneuerbare Energien bis zum Jahr 2030 dürfte sich als Utopie
herausstellen. Selbst bei Projekten, die bereits im Bau oder
Probebetrieb sind, treten die Energieversorger auf die Bremse. Und
zwar so heftig, dass schon das Schreckgespenst eines Blackouts im
kommenden Winter die Runde macht. Schwarzmalerei einer Branche, die
um ihre Gewinne fürchtet? Sicher nicht. Vor allem nicht in
Süddeutschland, wo der Ausfall der Atomkraft wegen der Windarmut
schwerer zu verkraften ist als im Norden. Ersatz von der Küste
scheitert am stockenden Ausbau des Leitungsnetzes. Und für beide,
Nord wie Süd, gilt zudem: Die Sonne scheint nicht immer. Es wäre also
an der Zeit, die Bedingungen für den Bau konventioneller Kraftwerke
und die außer Kontrolle geratene Subventionierung des Ökostroms
wieder in ein vernünftiges Gleichgewicht zu rücken. Der Marsch in die
Planwirtschaft, wie das Verbot der Stilllegung von Gas- oder
Kohlekraftwerken, ist der falsche Weg.

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