Altersarmut: Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Reform der Altersgrundsicherung

Als alarmierend bewertet der Paritätische
Wohlfahrtsverband Ausmaß und Dynamik der wachsenden Altersarmut in
Deutschland. Zwingend notwendig sei ein sofortiger Kurswechsel in der
Alterssicherungspolitik, insbesondere eine durchgreifende Reform der
Altersgrundsicherung.

„Die Armut von Rentnerinnen und Rentnern ist in den vergangenen
Jahren so stark gestiegen wie bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe.
Armut ist ein Schicksal, von dem Menschen im Rentenalter mittlerweile
überdurchschnittlich und besonders hart betroffen sind“, so Dr.
Joachim Rock, Rentenexperte des Paritätischen Gesamtverbands. Diese
Entwicklung sei kein Zufall, sondern auch eine Konsequenz aus den
rentenpolitischen Reformen der letzten Jahrzehnte, mit denen
beispielsweise das Ziel der Lebensstandardsicherung in der Rente dem
Ziel der Beitragssatzstabilität geopfert worden sei, kritisiert der
Paritätische. „Die Altersarmut wird mit hoher Dynamik in den
kommenden Jahren weiter zunehmen, wenn nicht heute die politischen
Weichen neu gestellt werden“, warnt Rock.

Der Paritätische fordert eine durchgreifende Reform der
Altersgrundsicherung und eine deutliche Erhöhung des
Leistungsniveaus. „Wenn wir Altersarmut wirksam bekämpfen und allen
Menschen im Alter ein Einkommen garantieren wollen, das ihnen ein
Leben ermöglicht, das der Menschenwürde entspricht, müssen wir das
gesamte Alterssicherungssystem neu aufstellen. Es wäre fatal, wenn
sich die Politik jetzt alleine auf die Rentenpolitik konzentriert und
den großen Reformbedarf bei der Altersgrundsicherung völlig
ignoriert“, so Joachim Rock. Erforderlich sei unter anderem eine
bedarfsgerechte Erhöhung der Regelsätze auf mindestens 530 Euro plus
einen altersspezifischen Mehrbedarf. „Gerade für ältere Menschen, die
nicht mehr im Erwerbsleben integriert sind, geht der Mangel an Geld
meist auch mit einem besonderen Mangel an sozialer Teilhabe einher.
Da die Regelleistungen nur für vorübergehende Notlagen konzipiert
sind, ältere Menschen aber in aller Regel dauerhaft darauf angewiesen
sind, fordern wir einen Zuschlag für ältere Menschen um 10 Prozent“,
so Rock.

Details zu den alterssicherungspolitischen Vorschlägen des
Paritätischen unter: http://ots.de/yhzDx

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636305, eMail: pr@paritaet.org

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